Vollformat im Schafspelz
|Von: Moritz Wanke
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Die Fujifilm X-M1 verweist die Konkurrenz im Bildqualitäts-Test auf die hinteren Plätze. Schärfer als ein Skalpell und dazu richtig rauscharm erstrahlen die Fotos selbst bei schwachem Licht. Das Klappdisplay und WLAN lassen die Kamera zeitgemäß wirken, auch wenn die Ausstattung an anderer Stelle Lücken zeigt. Dennoch ist Fujifilm mit der X-M1 ein kleines Meisterstück gelungen: bezahlbare Vollformat-Qualität mit einem kleinen APS-C-Bildsensor.
Vorteile
Grandiose Bildqualität
See AlsoTestbericht: Fujifilm X-M1Scharfer Bildschirm
Wertig verarbeitet
WLAN und Klappdisplay
Nachteile
Fokussierung etwas langsam
Die Worte von Hersteller Fujifilm klangen wir oft gehörtes PR-Gerede: Die X-M1 liefere Vollformat-Qualität mit einem nur halb so großen APS-C-Bildsensor. Unglaublich. Aber wahr: Noch immer staunen wir über die Messergebnisse, die die kleine DSLM mit X-Trans-Sensor im Testlabor erzielt. 1.618 Linienpaare pro Bildhöhe, kurz Lp/Bh, erreicht die X-M1 mit ihrem 16-Megapixel-Sesnor. Damit kratzt die Kamera förmlich an der physikalische Grenze von 1.632 Lp/Bh.
Auch von steigender Lichtempfindlichkeit, sprich dem ISO-Wert, lässt sich die Fujifilm X-M1 nur wenig beeindrucken. Erst ab ISO 800 fällt die Auflösung leicht. Doch selbst bei ISO 6.400 glänzt die Spiegellose mit 1.449 Lp/Bh, während andere hier schon unter die 1.000er-Grenze rutschen. Von der enormen Leistung können Sie sich in unserer Fotostrecke selbst überzeugen.
Beim Rauschen kann die visuelle Rasierklinge ebenso punkten: Erst bei ISO-Stufe 6.400 machen sich die Störpunkte in der Vollansicht am Monitor bemerkbar. Die Vermutung, die Kamera würde ordentlich weichzeichnen, widerlegen aber unsere Detailtreue-Messwerte. Details bleiben daher auch bei hoher Lichtempfindlichkeit erhalten. Das schafften bislang nur wesentlich teurere Vollformat-DSLRs.
Fujifilm X-M1 mit Klappdisplay
Gefällig wirkt auch das 332 Gramm schwere Gehäuse im stilsicheren Retro-Design. Zwar wäre Magnesium statt Hartplastik wünschenswerter. Doch die solide Verarbeitung lässt kaum Platz für Kritik. Lediglich die zahlreichen Tasten könnten größer ausfallen, um auch breitere Hände glücklich zu stimmen. Ungewohnt mag zudem die Platzierung des Einstellrads auf der Rück- statt Oberseite wirken. Doch die Bedienung per rechten Daumen kommt intuitiv.
Positiv fällt ebenso das drei Zoll große Display auf. Im Vergleich zum Schwestermodell Fujifilm X-E1 löst der Bildschirm der X-M1 mit 920.000 Subpixel doppelt so scharf auf. Als erste Kamera der X-Reihe kann die X-M1 den Monitor um bis zu 90 nach oben und unten klappen. Allerdings fehlt ein Sucher wie bei der X-E1 und lässt sich auch nicht nachrüsten.
Vor allem bei Videos profitieren Sie vom schwenkbaren LC-Display, auch wenn die Funktion nicht zu den Kerndisziplinen der X-M1 gehört. Bis in 1.080p bei 30 Vollbildern pro Sekunden und Stereo-Ton speichert die X-M1 das Bewegtmaterial. Ein Mikrofon-Anschluss fehlt allerdings. Maximal 14 Minuten sind je Clip möglich. Dabei sollten Sie bei einer stattlichen Bitrate von 36,1 MBits pro Sekunde eine entsprechend große und schnelle SD-Karte einstecken. Wir empfehlen dafür unseren aktuellen Preis-Leistungs-Sieger. Der Akku hält dabei maximal 166 Videominuten durch, Aufnahmen höchsten 670 – solider Durchschnitt.
X-M1 zeigt Tempo
Zum Wechsel der Aufnahmemodi drehen Sie gewohntermaßen am entsprechenden Einstellrad. Damit können Sie handlich zwischen den PSAM-Modi wechseln. Im komplett manuellen Modus fungiert die Belichtungs-Drehscheibe zur Verschlusszeitänderung von 30 bis 1/4.000 Sekunden.
Nebst der Einstellmodi bietet die Fuji X-M1 noch rudimentäre Vorgaben für Porträt und Sport-Aufnahmen. Fotos sich schnell bewegender Motive profiteren vor allem von der recht schnellen Seriengeschwindigkeit mit maximal 5,5 Bilder pro Sekunde. Das Tempo hält die Kamera gleichermaßen im RAW- wie auch im JPEG-Format. Lediglich die Anzahl spricht mit 12 gegen 30 Aufnahmen für die komprimierten Dateien. Die Auslöseverzögerung verpasst mit unserer Testoptik 35mm/F1,4 allerdings knapp die Schnappschusstauglichkeit.
Fujifilm X-M1 mit WLAN
Abschließend bietet die Fujifilm X-M1 High Key, Miniatur, Pop Farbe und fünf weitere Effekte für die kamerainterne Gestaltung an. Eine Panorama-Funktion fehlt leider. Die Bilder lassen sich anschließend bequem drahtlos per WLAN an Smartphones und Tablets übertragen. Fernsteuern mit den Handheld-Geräten klappt allerdings nicht. Dafür ist die Fuji X-M1 in der Lage, Nikon-Systemblitze zu steuern.
Alternative:
Sehr gute Bildqualität mit 20 Megapixel, ein scharfes 3,3-Zoll-Klapp-Display und WLAN zum drahtlosen Datenaustausch bekommen Sie mit der Samsung NX300. Bis ISO 1.600 gibt’s bei Details und Rauschverhalten nichts auszusetzen. Der Autofokus schärft flott, Videos nimmt die DSLM in 1.080p auf. Lediglich die Akkulaufzeit könnte länger ausfallen. Dafür bekommen Sie die Samsung NX300 bereits für unter 520 Euro.